Nachdem meine rechtsseitige Schlagwörter-Rubrik für „Plastik“ so gewachsen ist, möchte und muss ich nun an dieser Stelle auch darüber ausführlicher berichten. Hierzu möchte ich jedoch erwähnen, dass ich hierüber eigentlich nicht schreiben wollte und es in meinen anderen Artikeln völlig unbeabsichtigt war. Aber man sieht hier sehr deutlich, in wie vielen Bereichen dieses Thema vorkommt.
Vielleicht ist es für viele von euch auch ein absolutes „Nerv-Thema“, aber es betrifft uns nun einmal! Jeder von euch (anfangs auch ich) denkt bestimmt „ach, so viel Plastik verwende ich doch gar nicht“ oder „so schlimm wird’s schon nicht sein“. Dann schau dir doch mal deinen gelben Sack an. Ich habs mal längere Zeit gemacht und echt gestaunt, wieviel Plastik-Müll ich da produziere.
Es ist einem nämlich gar nicht so bewusst!
In jedem Supermarkt (leider auch noch in vielen Bioläden) werden meist nur Plastiktüten für das Abfüllen von Obst und Gemüse angeboten. Besonders schlimm war es in Spanien/Kanaren, als ich hier einen längeren Aufenthalt hatte. Ich hab mich wirklich immer schuldig gefühlt, als ich zu diesen Tüten greifen musste. Aber es war dort so geregelt, dass du nur Obst und Gemüse in diesen Tüten bekommen hast, bzw. zum abwiegen und einzeln wollten die das dann natürlich nicht machen.
Davon ist ja auch nicht die Rede, aber: schonmal was von Papiertüten gehört?! Diese Frage habe ich auch den jeweiligen Mitarbeitern gestellt, jedoch ohne irgendeiner Nachvollziehung. Ist nun wirklich nicht so schwer und in Deutschland werden diese auch immer mehr angeboten.
Ich fand es auch höchst interessant mit anzusehen, wie ich manchmal zu Kunden des jeweiligen Supermarktes ging und meinte, warum sie denn nicht die hier ausliegenden Papiertüten verwenden? Und meist kam die Antwort „Ach stimmt, habe ich noch gar nicht so drauf geachtet und der Umwelt zuliebe sollte ich das besser machen“ und sie griffen zur Papier-Alternative. Dieses ist doch ein schönes Beispiel unsere Mitmenschen mit nur einer kleinen Frage auf diese wichtigen Themen hinzuweisen.
Und wusstet ihr, dass eine (ja nach Kunststoffsorte) dieser blöden Plastiktüten mehrere tausend Jahre zum Zersetzen und Auflösen braucht?! Und wusstet ihr, dass in einer beispielsweise 20 g leichten Plastiktüte 40 g Erdöl enthalten sind?
Das Thema Erdgewinnung werde ich hier nicht weiter erläutern, nur eine Sache muss ich euch näher bringen, nämlich wie die Erdölsuche (mit katastrophalen Methoden) abläuft. Es werden alle 10 Sekunden extrem laute Schallwellen (Druckluftkanonen) durch die Meere und Meeresboden abgeschossen und zwar monatelang! Ich brauch euch an dieser Stelle nicht wirklich auf die Auswirkungen für die Unterwasserwelt aufmerksam machen, oder? Entsprechend grausam sind auch die vielen Öl-Pannen, sei es auf der Plattform oder auf einem der vielen Öl-Transporter.
Eine kleine Auflistung der gravierenden Auswirkungen unter Verwendung von Plastik:
- es sind sehr viele Weichmacher enthalten -> krebserregend!
- die Verwendung von Erdöl -> Erdölgewinnung, ohne Rücksicht auf Verluste
- sogenannte Müllstrudel/Müllhalden in den Weltmeeren -> beispielsweise ein drei Millionen Tonnen schwerer Müllstrudel (so groß wie Mitteleuropa) zwischen Kalifornien und Hawaii (Auf ein Kilogramm Plankton kommen hier sechs Kilogramm Plastik!)
- Verschiedenste Tierarten fressen oder verschlucken Plastikteile (Schildkröten, Vögel, Delfine, Wale, Fische) oder bleiben im Plastikabfall hängen (=Verstümmelungen)
- Korallen wird durch abgesunkene Kunststofftüten das Licht genommen und werden somit abgetötet
- Nicht „nur“ die Weichmacher in beispielsweise Plastikflaschen (hierzu einen interessanten Artikel „Wasser und Liebe„) machen uns Menschen krank, sondern auch, die Plastikteile, die wir über die Nahrungskette wieder aufnehmen!
Also:
- benutzt Papiertüten, statt Plastiktüten in Supermärkten -> bitte verwendet sie mehrere Male, denn auch die Herstellung von Papiertüten belastet die Umwelt
- muss es wirklich Obst eingepackt in Plastik oder aus der Dose sein?
- nehmt immer (m)einen Jutebeutel mit – diese halten sehr lange und ihr könnt sie auch mit eurer Message bedrucken lassen und so andere Leute auf die Umweltschäden durch Plastik aufmerksam machen – eigens von mir hergestellte findet ihr hier in meinem Shop
- auch die damaligen Einkaufsnetze sind wieder in Mode (Zurück in die Vergangenheit)
Und ich muss an dieser Stelle Werbung für meine Lieblings-roh-Schokolade „Lovechock“ machen. Nicht nur, dass sie keinen schädlichen weißen Industriezucker verwenden (Vermeide weißen Zucker), sondern sie setzen sich auch für die Umwelt ein, indem ihre Außen-Verpackungen (Pappkarton) und auch ihre Innen-Verpackungen (biologisch abbaubare Folie) recyclefähig und abbaubar sind. Herrlich, schmeckt dann noch viel besser 😉
Ein schönes Beispiel ist auch Australien. Dort sind bereits Plastiktüten in einigen Städten verboten und sollen nun in einem Totalverbot abgeschafft werden. Auch in Bangladesch sind diese Tüten seit 2000 abgeschafft! Ebenso in Bhutan. Und in China (der plastikproduzierenste Staat schlechthin) sind die sehr dünnen Plastiktüten verboten und die Menschen aufgefordert, wieder Stoffbeutel zu verwenden. Frankreich beispielsweise hat ein Verbot für Kunststofftüten eingeführt. Detailliertere Informationen findet ihr hier.
Ihr seht, dass viele Länder/Menschen langsam beginnen, nachzudenken und das ist sehr lobenswert. Aber wie gesagt, in unserem Alltag sind über kleine Aktionen viele große Verbesserungen zu erreichen!
