Minimalismus – es herrscht ein geradezu riesen Hype auf dieses Thema! Mich hats wohl auch erwischt. Es fing bei mir mit meiner, nun scheinbar immer näher rückenden, Auszeit an. Monate vorher verspürte ich bereits den Drang, Dinge (Klamotten, Dekozeugs) loszuwerden. Meine mir selbst zugelegte Ausrede war „dann hab ich Platz, mir etwas Neues zu kaufen“, jedoch wurde der Platz nicht sonderlich mehr und ich musste nun wirklich mal ans Ausmisten ran!

Also: schnell angemeldet an jeweilige Auktionsanbieter und meine Auktionen starten 🙂 Ist ja nun in der heutigen Zeit sowas von einfach und schnell. Es hat mir immer mehr Spaß gemacht, so dass ich nun wöchentlich Angebote online setzte. Mein Schrank wurde leerer und ab und an hab ich mich auch wieder belohnt mit einem schicken neuen Kleidungsstück, aber richtig shoppen gehen, wurde bei mir immer weniger. So konnte ich langsam eine kleine Summe sparen und es hat richtig Spaß gemacht. Zusätzlich habe ich auch einiges gespendet – tolles Gefühl 🙂

Sollte mal jeder von euch ausprobieren! Denn es geht im Leben nicht nur ums Geld – ich weiß, dass wisst ihr bereits, aber ich wollte es nur noch einmal betonen 😉 Weiter ging es mit altem Plunder, wie Dekozeugs. Soviel Müll und Mist hab ich mir im Laufe der letzten Jahre zugelegt. Aber nun gut, „der Geschmack ändert sich ja auch im Laufe der Zeit“ – jaja, die guten alten Ausreden…!

Aber auch hier merkte ich, wie befreiter ich mich, mit jeder neu verkauften oder verschenkter Sache, fühlte. Und die Wohnung sah um einiges schöner aus und auch musste ich nicht mehr soviel Staub wischen 😉 

Ich hatte einen viel besseren Überblick.

Beispielsweise das alte Thema „ich habe nichts zum Anziehen“. Jetzt, da ich genau wusste, was ich in meinem Kleiderschrank hatte, ging das Anziehen viel schneller und auch bewusster.
Ich habe angefangen, Klamotten auch mal länger (oder auf) zu tragen und dann erst etwas Neues zu kaufen, bzw. zu ersteigern, wenn es auch nötig war.
Man muss auch hier das Thema Großkonzerne und ihre einzige Sicht auf Gewinn hervorheben. Denn warum mal nicht Klamotten oder auch (Klein-)Möbel ersteigern? Wenn sie noch gut erhalten sind, man selber Geld spart und den anderen glücklich mit dem (Ver-)Kauf macht, hört sich das für mich sehr lohnenswert an! In allen neuen Klamotten oder Möbel etc. sind viele Pestizide oder andere chemische Substanzen enthalten. In bereits be- und genutzten Dingen, sind diese schon raus gewaschen oder um ein Minimum reduziert, das heißt, ihr schont euren Körper und eure Umwelt!

Wer bist du eigentlich – versteckst du dich vielleicht hinter all deinen Klamotten und
deiner Designer-Ware?

Du findest gewisse Labels toll, na super und weiter?! Auf gute Kleidung zu achten, heißt für mich, Bio und fairetrade. Aber doch nicht irgendeine Trend-Marke der superreichen! Geht mal in Second-Hand-Läden, da findet ihr wahre Schätze. Hier habe ich so manch Teile gefunden, die ich zum Beispiel (vorerst) nicht „ausmisten“ würde – sie haben einfach Charakter 🙂

Minimalismus bedeutet auch nicht, alles nur weg zu geben und wenig zu besitzen …

… sondern wenige, aber dafür gute und für dich wertvolle Dinge zu besitzen. So ist jedenfalls meine Definition von Minimalismus. Ich möchte mich schließlich dennoch wohlfühlen und nicht das Gefühl haben, etwas aufgeben zu müssen. Denn das ist der falsche Weg, ohne Freude macht es wenig Sinn!
Meine Motivation war jedenfalls eine (ungeplante) Auszeit. Ich wollte und musste mal raus, mal weg, mal andere Luft schnuppern. Und die Wohnung wollte ich nicht untervermieten, sondern ich wollte richtig raus, einen richtigen Cut machen. Also musste ich den Inhalt meiner Wohnung irgendwie leer kriegen. Schließlich kostet eine Lagerhalle für Möbel etc. zum Unterstellen auch monatlich Geld. Und ich wollte Minimalismus auch auf der finanziellen Ebene umsetzen, heißt, mit weniger Geld auszukommen. Also, hieß es für mich: nix mit „ab in die Lagerhalle“, sondern bewusst überlegen, was ich wirklich nach meiner Auszeit gebrauchen kann und was nicht. Ganz wenige Sachen (Bett, Schrank, wenige Klamotten und Küchenutensilien) habe ich bei Freunden untergestellt. Es war ein merkwürdiges Gefühl zu sehen, wie wenig ich dann nur noch für den Fall der Fälle aufbewahre. Aber genau das sollte ich auch sehen, denn ab dem Zeitpunkt wusste ich immer mehr, worauf es ankommt – nämlich
 nicht mehr verschwenderisch leben, mich nicht mehr ablenken lassen und mehr Zeit für mich gewinnen!

Hier die ersten Schritte zur Umsetzung deines „Erst-Minimalismus“:

  • Fang mit Dingen an, die du schon länger (1/2 Jahr oder länger) nicht mehr benutzt hast
  • Spüre dann deine Erleichterung, nicht mehr darüber nachzudenken, was mit den ersten Dingen, die du nun endlich weiter gegeben hast, passiert
  • Nun gehe einen Schritt weiter und lasse Dinge los, die du seit ein Monat nicht mehr benötigst
  • es geht um das Wichtigste für dich: Was dich negativ beschäftigt, lass los!
  • Kannst du dich nun von einer Sache im Monat (für die nächsten Monate) „trennen“?
  • Wichtig: fühle dich immer wohl dabei!

Um dich nun endgültig davon zu überzeugen, mal einen „Minimalismus-Test“ auszuprobieren, möchte ich dir an dieser Stelle einige Vorteile vom materiellem Loslassen darlegen:

  • du hast einen Überblick über deinen Wohnungsinhalt
  • du fühlst dich gut, anderen eine Freude mit deinen alten Sachen zu bereiten
  • du fühlst dich leichter und freier
  • du sparst Zeit fürs Aufräumen 😉
  • du hast generell viel mehr Zeit
  • du wirst bewusster mit dir und deiner Umwelt
  • du fokussierst deine Gedanken aufs Wesentliche

Ich finde, es gibt genügend Gründe, deine Bude mal auf Vordermann zu bringen und dir einen Überblick zu schaffen, was du wirklich brauchst. Viel Spaß beim „abnehmen“ 😉

Mein persönlicher Tipp: hier noch wertvolle Klassiker über das Thema Minimalismus, die dir
wirklich helfen: Buch „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ von Marie Kondo, „Ich kauf nix!: Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde“ von Nunu Kaller oder „Kakebo: Endlich genug Geld für alles“ von Sonja Hagemann.

Pin It on Pinterest

Share This

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen